- Brennhaare
- Brennhaare,1) Botanik: einzellige, borstenförmige Haare, v. a. bei Urtica- (Brennnessel) und Loasaarten. Die von Epidermiszellen umwachsene Basis der Brennhaare befindet sich auf einem kurzen Sockel, der durch Zellvermehrung des umliegenden Gewebes gebildet wird; sie ist angeschwollen, prall mit Zellsaft gefüllt und sehr dünnwandig. Nach oben hin verjüngt sich das Brennhaar stark und endet mit einem schräg aufgesetzten Köpfchen. Bricht das glasartig spröde Köpfchen bei Berührung ab, erhält das Brennhaar die Form einer Einstechkanüle, durch die sich beim Eindringen in die Haut der unter Druck stehende Zellsaft ins Gewebe ergießt. Die mit brennendem Schmerz verbundene Entzündung wird bei der Brennnessel durch Natriumformiat, Acetylcholin und Histamin verursacht.2) Zoologie: bei Raupen einiger Schmetterlingsarten (z. B. Prozessionsspinner) vorkommende, leicht abbrechende, zum Teil mit Widerhaken versehene Drüsenhaare, die durch Absondern einer nesselnden Flüssigkeit der Feindabwehr dienen. Die Brennhaare können, zu Tausenden abgerieben und durch die Luft getragen, Schleimhaut- und Augenentzündungen verursachen.
Universal-Lexikon. 2012.